Goldenes Ghee
Was hat es mit dem Ghee auf sich, sodaß es im Ayurveda als unabdingbar und kostbar gilt?
Dazu schauen wir erstmal, was Ghee überhaupt ist: Und zwar ist Ghee geklärte Kuhmilch-Butter, der beim Erhitzen das tierische Eiweiß, Milchzucker und Wasser in Form von Schaum abgeschöpft wird.
Ich vergleiche Ghee mit einer
goldene Sonne, die in der Mitte
aller Nahrungsmittel sitzt.
Dieser Symbolik wird es durchaus gleich mehrfach gerecht, indem es das beste Transportmittel ist, um die Nahrung aufzuspalten und die feinen Transportkanäle (Srotas) freizuhalten. Ghee ist dadurch Trägerstoff für verschiedene Heilmittel, wo Ghee den Kräuterwirkstoffen hilft, in unsere Zellen zu gelangen. Das erklärt auch seine Beliebtheit in der Ayurveda Medizin. Zudem wirkt Ghee verdauungsanregend (dipana) und aktivierend auf Stoffwechsel und Zellen und ist hoch erhitztbar, wodurch es sich auch maßgeblich von Butter unterscheidet.
Die Herstellung
Ob man als Basis Süß- oder Sauerrahmbutter verwendet, macht für die Qualität des Ghees zunächst keinen Unterschied. Allerdings hat Süßrahmbutter den Vorteil, weniger auszuflocken. In jedem Fall empfiehlt es sich ungesalzene Butter zu verwenden und Butter in höchster Bio-Qualität. Denn je nährstoffreicher die Butter, aus der das Fett hergestellt wird, umso gesünder ist letztlich auch das Endprodukt.
Pro Kilogramm Butter brauchst Du etwa eine dreiviertel Stunde Kochzeit. Zu Beginn aufkochen, dann die Hitze reduzieren und während dem Prozeß den Schaum mehrmals abschöpfen. Ein heiß gewaschenes, bakterienfrei-sauberes Glas bereitstellen und das Ghee durch ein Sieb eingießen. Noch im heißen Zustand mit dem Deckel verschließen und bei Zimmertemperatur (oder auch etwas kühler) lagern. Sobald das Ghee angebraucht ist, mit daraufliegendem aber nicht verschlossenen Deckel bei Zimmertemperatur aufbewahren. Bei Zimmertemperatur hält Ghee etwa neun, im Kühlschrank circa 15 Monate.
Die Einsatzbereiche
Durch das Abschöpfen vom tierischen Eiweiß ist Ghee laktosefrei und kann auch von Menschen mit einer Laktoseintoleranz verzehrt werden.
Ghee zeichnet sich durch seine kühlende, anabolische und somit das Vata und Pitta-Doha senkende Wirkung auf den Stoffwechsel aus. Kapha-Typen sollten generell sparsam mit Ölen und Fetten agieren.
Abseits seiner wundheilenden Qualitäten wird Ghee im Ayurveda auch medizinisch z. B.: zur Heilung bei Augenkrankheiten und bei Pachakarma-Kuren eingesetzt.
Sehr zu empfehlen besonders für gestresste Vata- und Pitta-Typen ist eine Fußmassage mit Ghee am Abend. Ich verspreche: Es wirkt wunderbar erdend.
Kuhmilch & Ghee fördern den Ausgleich des Geistes.
Die Vorteile von Ghee zusammengefaßt:
Nahrungsaufspaltend
Stoffwechselfördernd
Konzentrationsfördernd
Entzündungshemmend
Cholesterinsenkend
Wundheilend
Zellregenerierend
Lange haltbar
Laktosefrei
Ich brate die unterschiedlichen Zutaten von einem Gericht gerne mit verschiedenen Ölen, um die Speisen noch spannender zu gestalten und Ihnen alleine durch das Fett eine unterschiedliche Geschmackskomponente zu geben. Auch Kokosöl und Sesamöl sind im Ayurveda, nicht zuletzt durch ihre hoher Erhitzbarkeit von Bedeutung und bringt eine nussig-süße Komponente mit, die sich herrlich mit der Süße von zb. Wurzelgemüse ergänzt.