den Herbst spüren

Der herbst bildet den übergang von der hitzedominierten pitta-Zeit in die von bewegung, kälte und feinsinnigkeit bestimmte vata-zeit.


 

Die Sommermonate, begleitet von Hitze, längeren Tageszeiten und lauen Nächten bewegen sich sichtbar und spürbar in Richtung Herbst. Ayurvedisch betrachtet gibt die dem Sommer zugeordnete Pitta-Zeit der herbstlichen Vata-Zeit die Hand. Vata steht für Bewegung, Wind, Kälte, Trockenheit und Rauheit und Kreativität. Deshalb begegnen wir diesen Monaten anders als wenn es draussen schön warm ist und versuchen, dem Vata entgegenzuwirken. Wir beginnen, uns mit warmen Mahlzeiten und früheren Schlafenszeiten zu schützen und weniger im Außen zu sein. Wir versuchen, Verdauungsbeschwerden, kalten Händen und Füßen und Erkältungen mit freudvollen Ritualen entgegenzuwirken!

Je nach Konstitutionstyp solltest du nun auf dein körperliches und psycho-mentales Gleichgewicht achten, um den Herbst als goldene Jahreszeit zu erleben und von den dynamischen Vata-, Pitta- und Agni (Verdauung)-Kräften zu profitieren. Kreative Auszeiten schaffen eine herbstliche mentale Hygiene, in der wir unsere Gedanken einfach treiben lassen und vielleicht tatsächlich einmal wieder Drachen steigen lassen oder uns eine paar Tage für uns Zeit nehmen.

Was uns in der kühlen Zeit gut tut, damit wir in unserer Mitte bleiben

  • Pflege dein Morgenritual mit Trockenbürsten, Ölziehen und warmem Ingwerwasser.

  • Integriere verdauungsstärkende Kräutertees mit Cumin, Koriander, Fenchel und Ingwer über den Tag verteilt.

  • Die Übergangszeit bietet sich an für ein sanftes Detox über 2–3Tage, um das über den Sommer angesammelte Pitta auszuleiten. Morgens ein warmer Getreidebrei mit gedünstetem saisonalen Obst, Mittags Kitchari aus Mungdal mit Wurzelgemüse und Reis, abends eine leicht gewürzte Reisbrühe, zwischendurch Spaziergänge, einer Meditation am Abend und einer Fußmassage mit Ghee vor dem Schlafengehen.

  • Bereite vermehrt warme, gekochte und leicht verdauliche Speisen zu. So kannst Du Dein Agni (Verdauungsfeuer) unterstützen, Du entlastet den Darm und stärkst die Selbstheilungskräfte Deines Körpers.

    Dazu gehören:

  • Saisonale, süße Herbstgemüse und Früchte mit leicht herber Komponente, wie Kürbis, Sellerie, Petersilwurzel, Pastinake, Äpfel oder Birnen. Chutneys aus frischgeernteten Zwetschgen mit ein wenig Chili ergänzen jedes Gemüsegericht ganz wunderbar.

  • Gewürze wie Koriander, Muskat, Cumin, Kardamom, Senfsamen, Zimt, Chili, Schwarzkümmel, Pippali, Fenchel, Kurkuma und Ingwer regen die Verdauung an.

  • Rasayanas wie Amalaki und Guduchi stabilisieren das körperliche und psychische Gleichgewicht.

  • Integriere Pitta-reduzierende Asanas wie lange Vorwärtsbeugen und lange Savasanas in deiner Yoga Praxis.

  • Achte auf Regelmäßigkeit. Vata, also die Jahreszeit des Herbstes steht für Bewegung. Daher ist Struktur im Tagesablauf und bei den Zeiten der Nahrungsaufnahme hilfreich, um unser System zu stabilisieren.

  • Gönne dir eine ayurvedische Massage mit warmen Öl.

Was uns weniger gut tut

Es ratsam, kalte Getränke zu meiden und in dieser Jahreszeit auf wärmende, Stoffwechsel-anregende Tees auszuweichen. Wir sollten also meiden:

  • Säurehaltige Nahrungsmittel wie z.B.: Alkohol, Kaffee, saure Früchte und Zitrusfrüchte, Tomaten, fermentierte Lebensmittel, Sojasauce, Joghurt und Hartkäse.

saisonale inspirationen

Indian Summer Soup

HEIDELBEERKOCH

KITCHARI

WÜRZIGES APFELKOMPOTT

PASTINAKEN-BIRNENSUPPE

📸 Anita Ecker / Herznsgschichten

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Ayurvedisch Kochen: Ein alchemistisch-lustvolles Experiment