Mythos milch.
Über Milch gibt es auch ohne den Ayurveda schon viele, viele Mythen, die ihr Gutes und Schlechtes zuschreiben. Besonders Veganer machen darum überzeugt einen großen Bogen. Das ist in Bezug auf die vielfach nicht artgerechte Tierhaltung natürlich zu unterstützen. Da ich selbst seit vier Jahren vegan lebe und durch den Ayurveda aber wieder einige wenige Dinge in meinen Speiseplan mit aufgenommen habe, ist es mir ein besonderes Anliegen zu erzählen, wo die wertvolle Qualität von Milch liegt, und wann bzw. wie man sie besser nicht trinkt.
RUHE FÜR DEN GEISt.
Insbesondere feinsinnigen Vata-Typen ist die Kuhmilch wohlgesinnt, da sie anders als Pflanzenmilch Wunder bei Ausgezehrtheit, Stress und Schlaflosigkeit Wunder wirkt. Sie verleiht mentale Stabilität und – das hat Milch mit Ghee gemeinsam – fördert den Ausgleich des Geistes. Weiters wirkt sie schleimgebend, verjüngend, Intelligenz fördernd, beruhigend, schlaffördernd, Ojas-steigernd und stuhlverdünnend.
Der Ayurveda empfiehlt die Milch als Getränk. Abends als warme Schlafmilch mit Gewürzen, oder tagsüber als ayurvedische Buttermilch (Tvaka). Die Rezepte dazu gibt es bald online!
DEIN BAUCH dankt.
Durch manche Verbindung können starke Gärungs- und Fäulnisprozesse entstehen, die sich durch Blähungen und Völlegefühl äußern, daher ist es ratsam, folgende Kombination zu meiden. Damit ist nicht nur direkter Genuss innerhalb einer Speise gemeint wie zum Beispiel ein Püree mit Milch zu Fleisch oder Fisch, sondern auch eine aneinanderfolgende Kombination gemeint, wo wie zum Beispiel Fleisch oder Fisch am Teller landet und eine halbe Stunde später der Milchkaffee folgt. Also:
• Milch nicht mit Fleisch oder Fisch kombinieren
• Milch und Joghurt nicht mit Zitrusfrüchten zusammen essen
• Milch nicht mit Früchten Rettich, Blattgemüse, Wein, Sesamsamen,Sesamöl, Senf
• Salziges Brot nicht zusammen mit Milchkaffee
Ebenfalls keine gute Idee sind
• Große Mengen an Milchprodukten wie Käse und Joghurt spätabends
LIEBER Nicht.
• für das Kapha Dosha, insbesondere nicht am Abend
• bei Unverträglichkeit/Allergie, wobei man im Ayurveda davon ausgeht, dass die nicht homogenisierte Milch für alle verträglich sein sollte und falsche Kombinationen und schlechte Verdauung die Unverträglichkeit hervorrufen.
• bei Übergewicht
• bei Erkältungen, Schnupfen, Husten, Grippe, da Milch die Symptome verschlimmert
• bei schwacher Verdauung (Agni), was im Ayurveda als eigentlicher Grund für Milchunverträglichkeit gesehen wird
• bei Schluckauf, da Milch diesen fördern soll
• bei Zysten, da Milch grundsätzlich die Bildung von Körpergewebe fördert, regt Sie auch krankes Gewebe zum Wachstum an.
DOSHA-TALK.
Da die Milch sowohl im Geschmack auf der Zunge als auch im Geschmack im Körper als süß (madhura) bezeichnet wird, ist sie für Pitta und Vata, nichtzuletzt aufgrund ihrer kühlenden (shita) Wirkung (Virya) bestens geeignet. Kapha-Typen mit sehr viel Übergewicht sollten aufgrund der schleimfördernden Wirkung der Milch mit zu großen Mengen vorsichtig sein und lieber ärztlichen Rat aufsuchen, um die Ernährung zu balancieren. Einer Tafel Heißhunger-Schokolade ist die Milch aber allenfalls zu bevorzugen!
RASA: madhura
GUNA: schwer, ölig, glatt
VIRYA: shita
VIPAKA: madhura