Sommer!

Der Sommer ist so vielseitig, wir keine Jahreszeit. Warme luft, kühles Naß, ausgedehnte Abende und Urlaub an neuen Orten mit neuen Strukturen, wo wir uns auch mal gerne gehen lassen. Herrlich! Aber was genau macht die Wonnezeit mit uns?


 

Riecht ihr das Lagerfeuer genauso wie die frische Luft um den kühlen Bergsee herum? M  m  m  m  m! Genau das versucht uns Ayurveda zu vermitteln: Das Vorhandensein von gleichzeitig mehreren Elementen mit unterschiedlichen Qualitäten, und das Steuern dieser, damit Dein System ausgewogen bleibt.

Die Jahresmitte beschenkt uns einerseits mit Lebensgefühl und fordert unseren Organismus auch mit zusätzlicher Wärme, welches die Pitta Energie, die für unser natürliches Verdauungsfeuer verantwortlich ist, schwächt. Kühlende und befeuchtende Nahrungsmittel und Geschmacksrichtungen wie süß, bitter, zusammenziehend halten uns also in Balance.

DIE DoshaS im SOMMER

  • Vata-Typen suchen die Wärme und halten auch gut feuchte Luft aus. Trotz Abendeinladungen und dem Genuss lauer Sommerabende sollte jemand mit viel Vata ein Auge auf den Rhythmus haben. Denn besonders Vata reagiert empfindlich auf Unregelmäßigkeiten in der Tagesstruktur.

  • Kapha Typen mögen es warm, ihr Organismus ist aber nicht für hohe Luftfeuchtigkeit geschaffen und macht den ohnehin eher gemütlichen Typus träge. Hier ist es ratsam, das Frühstück etwas später am Vormittag zu sich zu nehmen, um mit nur zwei Mahlzeiten am Tag auszukommen.

  • Pitta ist von vorne herein das Feuer unter den Doshas und meist überfordert von zu warmen Temperaturen. Wer grundsätzlich ein zu hohes Pitta hat sollte direkte Sonne meiden und die wundervoll kühlen Plätzen in der Natur aufsuchen.

Was uns in der warmen Zeit gut tut, damit wir in unserer Mitte bleiben

Hier einige "Starter":

Beginnend bei der Einstellung zur Nahrung selbst, welche nicht unbedingt vegetarisch sein muss aber der Ayurveda Wert darauf legt, Fleisch nur achtsam zu verzehren, achtet man bei einem ayurvedischen Menü darauf, dass alle 6 Geschmacksrichtungen vertreten sind. Ein ausgewogenes ayurvedisches Menü besteht außerdem aus einer Kombination von:

  • Saisonales grünes Gemüse wie z. B. Spargel, Kohlrabi, Gurke, Fenchel und Salate

  • Gewürze wie z. B. Basilikum, Cumin, Dill, Fenchel, Kardamom, Koriander, Kurkuma, Melisse, Minze, Nelken, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Safran, Thymian

  • Kühlende Getreide wie Amaranth, Weizen, Reis oder Gerste

  • Hülsenfrüchte

  • Süße Früchte wie Banane, Papaya, Mango, Melonen, rote Trauben oder Beeren

  • Zudem Ghee, Rose, Aloe Vera, Kokoswasser- joghurt oder -flocken und Honig

Rohkost ist im Sommer eine gute Begleitung fürs Mittagessen und die Menge kann im Sommer gesteigert werden. Genießt eure Salate und experimentiert bei den Dressings auch mal mit einem Sirup. Rosenblüten- oder Tannenwipfelsirup aus Rübenzucker geben Euch eine süße und überraschende Geschmackskomponente mit dazu.

Was uns weniger gut tut

Gegrilltes und somit Salzig-Scharfes ist zwar verlockend und beliebt, wird aber im Sommer nicht empfohlen da es unseren Körper noch zusätzlich Hitze gibt. Mit Steinsalz anstatt Meersalz, oder Pippali anstatt schwarzem Pfeffer zu würzen sind kleine Unterstützer, die im Ayurveda als „neutral“ gelten und uns nicht belasten.

Natürlich ist es ratsam, auf Alkohol und Kaffee zu reduzieren und stattdessen auf selbstgemachte, kühle Tees auszuweichen. Zum Beispiel diesen hier: 1 L Wasser aufkochen und mit 1 EL Cumin, frische Minze und Melisse aufgießen. Bei lauwarmer Temperatur mit etwas Honig süßen und über den Tag verteilt trinken.

Wir kennen es alle, die Lust auf Abkühlung von Innen. Jedoch braucht der Körper eine Menge Energie, um eiskalte Speisen und Getränke verdauungsgerecht aufzuwärmen. Besser also, man meidet das Extrem und nimmt lieber Lauwarmes zu sich.

Im Überblick sollten wir also meiden:

  • Säurebildende Speisen und Getränke wie Essig, Zitrusfrüchte, Fleisch, Tomaten saure Milchprodukte, Alkohol und Kaffee.

  • Eiskalte Speisen und Getränke

  • Erhitzende Speisen Rote Bete, Tomaten, Auberginen, Chili, Rettich, Zwiebeln, Knoblauch, Quark, Chili, Sauermilch, Käse, Zitrusfrüchte und Frittiertes.


Einfach und immer verfügbar: Unser Atem.

Eine kühlende Pranayama-Übung ist der Sitali-Atem, eine einfache Übung, mit der ihr den Tag starten, beenden, oder zwischendurch integrieren könnt: Die rausgestreckte Zunge zu einer Röhre formen, einatmen und ausatmen in einigen Wiederholungen. Diese Übung kühlt das Pitta bereits im Verdauungstrakt. Ergänzende Yoga Übungen sind z. B. Brücke, Kamel und Bogen.

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